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  • AutorenbildLisa Marie

Gedanken zur Seelenlast

Ihr Lieben,

 

mein Büchlein führte mich unlängst abermals zu einer ganz zauberhaften Seele, und ich bin unendlich dankbar, ihr begegnet zu sein. Sie wird von einem sehr liebevollen Herrn getragen, der den Namen „Mario“ trägt (Portfolio), und er ließ mir einen wundervollen Brief zukommen, nachdem er durch die Welt meiner Gedanken und Gefühle gewandert ist. Ich war und bin noch immer von seinen anerkennenden Zeilen überwältigt und möchte diese gerne mit euch teilen. In seinen Worten geht er auf jedes einzelne Gedicht ein, sodass diese Rezension besonders interessant für diejenigen sein könnte, die mein Buch noch nicht besitzen, aber mit dem Gedanken spielen, es zu kaufen … nun aber werde ich weitere Worte ans Ende dieses Beitrags setzen, um die Bühne für diese sehr ausführliche und für mich bedeutungsschwere Auseinandersetzung mit „Seelenlast“ freizuräumen.

Liebe Lisa Marie,


an dieser Stelle möchte ich dir ein ganz großes Lob dafür aussprechen, dass du dir nicht nur mit deinem Buch „Seelenlast“ einen unaufhaltsamen Traum erfüllt hast, sondern vor allem, dass du, wie ich den Eindruck habe, überhaupt durch deine Arbeit daran wieder mehr Gefallen am Leben fandst und du dich somit in gewisser Weise auch selbst therapieren, dich sozusagen von deiner „Seelenlast“ etwas befreien konntest (mit Verweis auf die Danksagungen im Buch an dich selbst).         

Aus eigenen Erfahrungen kann ich sagen, dass ein Blatt Papier immer gut dafür ist, sich gewisse Dinge von der Seele zu malen oder zu schreiben … Dinge, über die es schwierig ist, zu reden. Besonders in dunklen Phasen. Ich selbst muss aber auch gleichzeitig zugeben, dass ich diese Art von dunklen Phasen […] nie so wirklich gekannt oder erlebt habe … bis auf relativ unbedeutende Hänseleien in der Schule oder vielleicht der eine oder andere Zwist mit einem Freund oder einer Freundin.

Jedoch, das Mystische und Unerklärbare (worunter für mich z.B. die Liebe zählt) haben mich schon immer angezogen, wandere aber dabei viel zu gern „zwischen beiden Welten“, der bunten und der etwas düster-melancholischen, hin und her, da ich viel zu viel Freude an den verschiedenen Dingen des Lebens habe. So rasant gekürzt zu meiner Lebensphilosophie.

Wie sehr ich dein Buch schätze – um auf das zu kommen, was du sicherlich mit Spannung von mir erwartest – und wie meine Gedanken darüber sind, würde ich dir zuerst in einem allgemeinen Urteil und danach vereinzelt auf jedes Gedicht bezogen kurz darlegen wollen. Insofern du dafür so viel Sitzfleisch hast. ;-)


Auf deiner Website, wo du über dein Buch schreibst, dass es „keine Schmetterlinge im Bauch“ oder „Frühlingsgefühle“ wecken mag, muss ich dir, jetzt auf mich bezogen, ein bisschen widersprechen. Denn das tut es bei mir! Und das deshalb, da ich (bedingt durch die liebevollen Mails, die wir uns schon geschrieben haben) so das Gefühl bekomme, für kurze Zeit ein winzig kleiner Teil deines Lebens und deiner Stimmungen sein zu dürfen. Etwas, das schon fast etwas sehr Intimes auf emotionaler Ebene hat. Mit solch einem Buch legt man viel offen, und das ist ein Mut, den ich zutiefst respektiere.

Ich mag auch behaupten, je intensiver man sich mit deinen Texten befasst, umso mehr kann man sagen, dass dein Buch, sobald man diese Reise mit dir darin überstanden hat, einen auf jeden Fall für viele Momente lang packt und einen nicht mehr so schnell loslässt. Man spürt einfach, dass dieses Buch dir eine Herzensangelegenheit war und ist und welche Kämpfe du dafür gefochten hast.


Was mir im Allgemeinen vor allem an deinen Texten aufgefallen ist, sind folgende Dinge:

Einige deiner Gedichte fangen meist beschönigend an, um sich dann aber in den letzten Zeilen radikal zu wenden. Mitunter greifen sie äußerst scharfe Worte auf oder vermitteln schon von Anfang an, in welche Tiefen der Gedanken sie gehen. Ich empfinde dies deshalb als so stark, da ich solche Worte von einer jungen Dame wie dir bzw. einer Schriftstellerin im Allgemeinen nicht kenne. Definitiv keine „Blümchengedichte“, sondern, wie es fast immer ist, nah an der oft schmerzvollen Realität und dem Wahrhaften wie wenig Beschönigendem.

Besonders mag ich die als symbolisch zu bezeichnende Art, die oftmals zum Tragen kommt, und wo ich hoffe, sie richtig zu deuten […]: so etwa dein lyrisches Ich als Pflänzlein wie in der Trilogie der Hoffnungen oder das Schildern einer Beziehung wie in „Der einsame Mond.“

Auch spürt man in vielen Texten eine gewisse Verzweiflung oder Desillusion gegenüber sich selbst und Menschen, von denen man sich Schutz und Liebe versprach und genau das Gegenteil geerntet hat. Zugleich ist da aber auch das Strecken nach dem Licht (wie auf deiner Seite geschrieben steht), das immer eine gewisse Hoffnung verspricht.


Zu den einzelnen Gedichten habe ich mir noch folgende Gedanken gemacht:

 

Zerschmetterling, das aufgrund des Wortspiels schon genial ist, beschreibt meiner Auffassung nach gut die Symbiose des Wachstums bzw. das Heilen eines Körpers wie das einer Pflanze; was anfangs jedoch wie ein positives Zeichen wirkt, wandelt sich zum Negativen, als ein Schmetterling sich den Flügel am lyrischen Ich zerbricht.


Es ist nicht alles Gold, was glänzt ist, wie der „Zerschmetterling“ ein Gedicht, welches anfangs wohl von einer schönen heilen Welt im Sinne der Verliebtheit eines Mädchens gegenüber einem Jungen erzählt, der sich im letzten Vers jedoch als unbändiges und lieblos anmutendes Tier herausstellt. Ein kleiner Nervenkitzler.

 

Wunschlos glücklich glänzt für mich einerseits durch einige schöne Wendungen sowie durch die bittere Erkenntnis, dass nicht alle Wünsche, die man erfüllt bekommt, wirklich gute Wünsche sein müssen. Mir gefallen die Gedanken von einem lehrreichen Schatten und Sätze wie „Doch da man lediglich begehrt / Was einem ewiglich verwehrt“ oder „War wunschlos glücklich doch mit dem / Was mir ein Leben lang gefehlt“. Auch der Satz vom Ausstechen der Augen greift gut.

 

Fremdkörper verorte ich, wenn ich richtig liege, in einer Herzchirurgie, wo das lyrische Ich auf ein Spenderherz zu warten scheint. Anders betrachtet kann man darin aber auch zwei Gefühlsleben sehen: der Eintausch alter, schwerer Zeiten (symbolisiert durch das geschwächte Herz der womöglich älteren Patientin) gegen besserer Zeiten (symbolisiert durch das neue Herz eines jungen, vermeintlich unverdorbenen Mädchens). Prägnante Sätze daraus sind für mich „Im Schlafe jeder Tag vergeht“ und der letzte Satz des herausgerissenen Herzens, der allem ein Ende setzt.

 

In Wut zerronnen ist ein Gedicht, wo ich mir nach dem Lesen leise „wow“ gedacht habe: allein die Symbolik eines Menschen, der wie eine Kerze an seiner Wut zergeht, und wie gut du, liebe Lisa Marie, dies vom Entzünden bis zur Pfütze dargestellt hast … grandios. Freilich, wir alle kämpfen um Licht, werden oft wie Rauch in dunkle Ecken gedrängt, schwenken ab und an in die Tiefe oder flehen um innigliche Stütze … Ein Gedicht, worin sich bestimmt auch andere Menschen gut wiederfinden. Zumal ich auch „Kerzen“ kenne oder gekannt habe, die viel zu schnell und viel zu früh ihr Licht eingebüßt haben.

 

Mutterliebe ist ein Gedicht, das erst einmal etwas Positives erahnen lässt, sich dann aber wohl mit deiner schlimmen Kindheit und Jugend auseinandersetzt, was mir für dich sehr Leid tut. Und dennoch muss ich dich für solche starken Sätze wie jene loben, wo das lyrische Ich trotz Lebenselixier zu welken anfing oder der gesamte vierte Vers vom wachsenden Körper, der sterbenden Seele oder dem heftigen Wunsch nach der eigenen Totgeburt. Ich denke, bei solchen Zeilen würde selbst Till Lindemann (den du dankend am Buchende erwähnst) den Hut ziehen.

 

Zu viel ist ein Gedicht, wo das lyrische Ich scheinbar jemanden wegen schlechter Behandlung anklagt (und wo ich meine, dass es sich hier ebenfalls um eine Mutter handeln könnte, die das lyrische Ich einst an die Brust drückte); das mit den gelungenen, „zu vielen“ Wendungen bezüglich Augen, Ohren, Mund und Händen deute ich so, dass der in diesem Gedicht angesprochene Person das lyrische Ich überdrüssig ist.

 

Federblut ist, zumindest für mich, ein Gedicht, was mich sehr nachdenklich macht. Ich deute es so, dass das lyrische Ich sich stetig in einem Auf und Ab befindet, Farben in Form von Vogelfedern für einen Regenbogen sammelt und sich zwecks der Farbe Rot das Leben nimmt. Prägnant hier vor allem die Sätze „Doch als es (Blut) aus den Adern schoss / auch Leben aus dem Körper floss.“ Poetischer kann man das Sterben bald nicht umschreiben. Auch wenn das von mir jetzt etwas morbide klingt.

 

Himmel auf Erden ist ebenfalls ein starkes Gedicht und mit eins meiner liebsten. Die Idee, dem vermeintlich segensreichen Sternenhimmel zuzulaufen, der sich eigentlich nur im Wasser spiegelt, die Sterne, die zerfließen, das tragische Ertrinken im „Sternenmeer“ und der sich immer weiter entfernende Mond am Nachthimmel, machen dieses Gedicht für mich zu etwas Besonderem. Es hat für mich etwas Bittersüßes, da man erst fast am Ende von der eigentlichen Tragik auf der Suche nach himmlischen Segen liest. Schon beinahe herzzerreißend.

 

Schöpfungsgeschichte glänzt zum einen durch die tageweise Aufteilung und im Detail durch die Entstehung des Lebens wie dem einsam in der Nacht verbliebenen, lyrischen Ich, das niemanden zum Lieben hat; gelungen finde ich hier auch Wendungen wie, dass das Leben ins Wasser gereicht und Tiere ins Erdreich geschickt werden. Besonders aufmerksam wird man bei der Lesung der Tage, wo einzig der siebte Tag aus dem Rahmen fällt, da dieser gleichzeitig bis zum letzten Tag andauert.

 

In Unschuld wasch' ich meine Hände ist ein Gedicht, welches wirklich gut auch eins zu eins von Rammstein gesungen werden könnte. Allein die finsteren Gedanken über den Mord an Frau und Kind, besonders den ungeborenen Föten, oder der mögliche Missbrauch an der Tochter, die dann auch sterben muss, lassen bestimmt die wenigsten Leser kalt. Dass der Mörder selbst dann durch vergiftetes Wasser zu Tode kommt, habe ich da hoffentlich richtig interpretiert? Sonst kein Gedicht für schwache Nerven. ;-)

 

Der Sünde Sold gehört für mich zu jenen Gedichten, wo physikalische Vorgänge in der Natur (Vulkanausbruch, Lava) den menschlichen, hier bei einem Wutausbruch, gleichgesetzt werden. Ein schöner Satz ist das Bild von der Träne, die sich durch die vernarbte Haut gräbt; zum Nachdenken anregend auch die Tatsache, dass von der Wut der Person kein Funke, aber kalter Staub bleibt; Wendungen wie „In einer kalten Winternacht“ haben mich sofort an den gleichen Satz aus Rammstein’s „Spieluhr“ denken lassen; auch der Begriff „Flammenmeer“ findet schon in dem Lied „Rammstein“ vom ersten Album „Herzeleid“ Verwendung … so der treue Rammsteinhörer spricht.

 

Freitod handelt, so meine Interpretation davon, dass das lyrische Ich eine andere weibliche Person vor dem Freitod retten will, dies ihm aber nicht gelingt und sich schlussendlich selbst von einer Brücke in den Tod stürzt. Neben den symbolisch verschlossenen Türen und dem fehlenden Zuhause, ist besonders der dritte Vers sehr markant; dort würde ich das Lächeln, welches aus dem Dunkel blitzt, als scharfe Klinge deuten, mit welcher sich die erste weibliche Person die Pulsadern auftrennt. Spannend auch, der Geist, den das lyrische Ich von ihr auffängt und der stumme, stille Schrei der Verstorbenen. Gekrönt von der herben, poetischen Umschreibung des Folgens des Spiegelbildes im Wasser, das das lyrische Ich am Ende praktiziert.

 

Erinnerungspalast gefällt mir vor allem wegen der wiederholten Symbolik der Türen, die hier mit Toren zu schlimmen Erinnerungen („Mein eig'ner Schrei durchs Löchlein pfeift“) verglichen werden, sodass das lyrische Ich auf ein Haus in hohen Bäumen als sicheren Ort hofft. Eine weitere Tragik aber steckt im letzten Vers, der vom Verbrennen des Palastes spricht und dass es ausgerechnet die Tür zur Freiheit ist, die dem lyrischen Ich verschlossen bleibt. Ein Gedicht, mit welchem ich mich und bestimmt auch andere gut identifizieren können, da wir doch alle Türen zu Erinnerungen haben, die lieber geschlossen bleiben sollten.

 

Du wirst mich lieben wirkt auf mich wie eine Art Fortsetzung der „Mutterliebe“, wobei ich es hier so empfinde, dass das lyrische Ich als werdende Mutter darauf hofft, dass ihr Kind sie lieben wird. So wiederholt sich in ähnlicher Form der Wunsch, dass das lyrische Ich nur allein geliebt werden soll und dass das Kind für immer bei ihr bleibe.

 

Aus Liebe wurde Hass stellt in meinen Augen einen Beziehungsstreit dar bzw. das Entfernen beider Parteien voneinander. Schöne Wendungen, wenn es das angebracht ist hier zu sagen, sind dabei die Bilder des Phönix, der aus der Asche aufsteigt (und der eines meiner liebsten mythologischen Fabelwesen ist), das lieblose Ausspeien oder (und hier wieder die Symbiose zwischen Mensch und Natur) die einstige Verwurzelung des lyrischen Ichs in der anderen Person, die aber nun aufgehoben ist.

 

Der einsame Mond stellt für mich eine Art Dreiecksbeziehung dar, zwischen dem lyrischen Ich, welches sich als unscheinbaren Mond sieht, der Sonne als die Geliebte des (weiblichen) Mondes und der strahlenden Erde als eine farbenreiche Nebenbuhlerin. Eine weitere Tragik besteht darin, dass der Mond nur durch das Licht der Sonne leuchten kann oder dass die Begegnung von Sonne und Mond nur einen Kuss lang (Mond- oder Sonnenfinsternis?) dauert. Besonders beinahe herzzerreißend die Erkenntnis des Mondes, als dieser davon spricht, dass er nur leuchten kann, wenn die Sonne ihm fern ist, da, wenn Sonne und Mond verbunden sind, das Mondlicht erlischt. Da möchte man den Mond bald tröstend in die Arme nehmen wollen. :-(

 

Am roten Ufer lässt mich bei etwas Überlegung an eine Geschichte denken, wo sich womöglich das lyrische Ich an einem See befindet, der schlimme Erinnerungen in ihm weckt. Ich interpretiere das Gedicht dahingehend, dass sich eine geliebte Person des lyrischen Ichs in diesem See das Leben genommen / sich ertränkt hat. […]

 

Morgentot, das hauptsächlich die Mordtat eines Bauern an seiner Maid schildert, ist selbst vom Titel her ein wunderbarer und zugleich bittersüßer Neologismus, der, so finde ich, die Wiedergeburt und den Tod kontrastreich in sich vereint. Weiter im Gedicht, scheint der rachsüchtige Geist der Frau das Land des Bauern zu veröden, aber nur solange, bis der Bauer sich selbst richtet, der Geist der Frau frei kommt und das Land von ihrem Fluch erlöst wird. Ein spannendes Spiel mit der Morgenröte. (Hier lassen sich gut Parallelen zum „roten Ufer“ ziehen.)

 

Abschied ist ein Gedicht, das, so denke ich, in den ersten Zeilen etwas Gutes über eine zu verabschiedende Person erzählt, nur um in jeder der zwei letzten Zeilen eines jeden Verses diese vorher benannten Belobigungen gleich wieder zunichte zu machen. Zuerst wird die Person in den Himmel gelobt, nur um sie kurz darauf wieder fallen zu lassen. Vielleicht eine Kritik an Trauerreden, die den Verstorbenen immer in ein gutes Licht gerückt wissen will? Oder nur der Fakt, dass jeder Mensch, so sehr man ihn auch lobt, auch nur ein Mensch mit Fehlern ist?

 

Seelenlast, das dem Buch den Titel gebende Gedicht, empfinde ich als leise Danksagung an den Leser, der mit dir, Lisa Marie, die dunkelsten Stunden durchgestanden hat und dass er trotz allem bei dir geblieben ist. Auch sprichst du hier offen von deinem engen Verhältnis zum Tod, doch ist man als Leser wieder glücklich, wenn du schlussendlich von den schönen Dingen des Lebens schreibst und dir die Last von der Seele geschoben wird. Damit entlässt du den Leser auf jeden Fall mit einem positiven Gefühl und lässt hier nochmals das Licht der Hoffnung und Zuversicht in Form eines Sternes aufleuchten. Ein tröstlicher Abschluss.

 

Hoffnung (I – III) interpretiere ich, wie einige andere Gedichte, mit der Symbolik zwischen Mensch und Pflanze – so in etwa dem Erblühen unter schwierigen Bedingungen und dem gleichzeitigen Verfall. Besonders in „Hoffnung I“ auf der Rückseite deines umwerfenden Buches gefällt mir die erstmalige Schilderung einer Verwesung, dann das lebenspendende Wasser, die Erhebung des Keims … und die brutale Erstickung mit einem einzigen Tritt. Ich möchte fast denken, dass Wendungen wie diese vor allem dein Leben sehr gut, aber auch auf sehr schmerzhafte Weise beschreiben, und dass du mit diesem Gedicht viele andere Gedichte in diesem Buch passend umschreibst. Eine andere, symbolische Sicht auf die Ausbeutung und Vernichtung unserer Umwelt (Klimawandel etc.) könnte ich als zweites ebenso dort hineindeuten.


So, liebe Lisa Marie, ich hoffe, ich habe dein Werk damit nicht zu viel seziert und auseinandergelegt, schlimmstenfalls vieles nicht richtig verstanden, fehl- oder gar zu überinterpretiert. Falls doch, entschuldige ich mich jetzt schon aufrichtig dafür. Jedoch, und das ist das Interessante in der Kunst, können Werke immer von dem einen oder anderen anders gedeutet oder nachgefühlt werden, und tatsächlich kann auch ich mich in einigen deiner Texte eins zu eins wiederfinden.

Deine Gedichte sowie die dazugehörigen wundervollen Illustrationen, die gerade durch ihre Zartheit und Einfachheit bestechen (und die dann im starken Kontrast zu vielen schweren Gedichten stehen), sind seit langem das Außergewöhnlichste, was ich je vernommen habe (Musik und Booklets von Rammstein, Oomph!, Joachim Witt und Co. ausgenommen). […]

Ich danke dir nochmals aufrichtig für diesen kleinen Einblick in deine Welt, wünsche dir aber, dass du so bald nicht wieder durch so manch finstere Nacht wandern musst. Behalte dir stets das kleine Licht im Herzen … und das eine oder andere Blatt Papier samt Stift in deiner Nähe, auf das du der Schönheit im Leben Form und Farbe zu geben vermagst. Denn damit machst du definitiv nicht nur dein Leben, sondern auch das deiner Leser und Kunstliebhaber bunter und reicher.

 

Bis dahin alles Gute dir und weiterhin viel Erfolg auf deinen künstlerischen Wegen.

lichst, dein …

 

Mario Schmidt


… Mario weiß längst, wie dankbar ich ihm für seine wertvolle Zeit und seine anerkennenden Zeilen bin. Es war erneut unbegreiflich schön, während der Gestaltung dieses Eintrags nochmals durch seine Worte wandern zu dürfen … die Botschaft meines Büchleins ist spätestens beim Lesen des letzten Gedichts offenkundig: Ich möchte meinen Leserinnern und Lesern das Gefühl geben, mit ihrem Schmerz nicht alleine zu sein … und dass es sich immerzu lohnt, gegen ihn anzukämpfen. Selbst wenn er so stark sein sollte, dass er einen beinahe zu Grabe trägt, so ist Aufgeben keine Option. Ich möchte meiner Leserschaft das Licht aufzeigen, an das auch ich mich immerzu festhalte … ein Leuchten, das mich selbst aus der dunkelsten aller Nächte führt und dabei seinen Ursprung in mir selbst hat. Wir alle tragen es, dieses Licht, und sind daher in der Lage, uns selbst zu retten. In vollkommener Finsternis ist selbst die kleinste Kerze nicht zu übersehen … ich möchte Mut, Kraft und Zuversicht schenken, doch Worte wie die von Mario zeigen mir auf, dass es nicht nur schön ist, meinen Leserinnern und Lesern mit offenen Armen zu begegnen, sondern auch als Autorin in die meiner Leserschaft fallen zu dürfen.

… vielen lieben Dank für dieses warme Gefühl. Jede einzelne Begegnung, die ich durch mein Büchlein erfahren durfte, ist auf ihre Weise ganz besonders und unvergesslich … alleine dafür waren alle Tränen und jeder Tropfen Blut es wert, in dieses Werk zu fließen.


Herzlich,

eure Lisa 💛

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