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  • AutorenbildLisa Marie

Schwarzer Schnee vom Himmel fällt

Aktualisiert: 24. Jan. 2023

Als ich damals meine konzertreiche Phase hatte und so gut wie jedes Wochenende unterwegs war, war ich unter anderem Gast bei einer Show von MAERZFELD (2013).

Ich hatte die Chance, die Musiker nach dem Konzert noch persönlich zu sprechen. Heli, der Sänger der Gruppe, hat sich in einer gemütlichen Atmosphäre mit einem Bierchen in der Hand locker mit seinen Fans ausgetauscht … und ich war damals einer von ihnen. Ich weiß gar nicht, wie genau wir damals auf meine Kunst zu sprechen gekommen sind, aber ich habe ihm Zeichnungen von mir zeigen dürfen, und er reagierte sichtlich begeistert. Er sprach davon, dass sie ein neues Album planen und er mich als diejenige sehen würde, die das Cover dafür gestalten könnte … meine Güte, ich war zu diesem Zeitpunkt kaum volljährig und konnte mein Glück nicht fassen, hatte ihm gegenüber gleichzeitig aber auch meinen Zweifel an mir selbst deutlich kundgetan, denn zu jener Zeit fehlte mir sowohl der Mut als auch das Gefühl, hinter meiner Kunst stehen zu können. Zum Schluss unseres Gesprächs sagte er, wie sehr es ihn freuen würde, wenn ich ihn kontaktieren würde.


… und so tat ich es. Tatsächlich mit gar nicht sooo viel Hoffnung im Gepäck, da die Nacht sehr lang war und es für Heli sicher nicht bei dem einen Bier geblieben ist. Doch er hat sich an mich erinnert und sich überaus über meine Nachricht gefreut. Es brauchte noch ein wenig Überzeugungskraft seitens Heli, doch er hat nicht aufgegeben, bis ich zugestimmt habe. Von dort an ging es auch sehr schnell, zumal sich unsere Vorstellungen so wunderbar deckten. Nach einigen Wochen ist das Cover fertiggestellt worden, und der Grafikdesigner von MAERZFELD hat den Rest gemacht: Name der Band und des Albums hinzugefügt, die Titelliste auf die Rückseite gesetzt und alles, was noch dazu gehört. Das Album wurde natürlich nicht am Tag danach veröffentlicht. Umso größer war die Freude, als ich im Herbst 2013 im Internet plötzlich meine eigene Zeichnung an vielen Stellen sehen konnte, und im Januar 2014 ist das Album erschienen. Mit „Fremdkörper“ ist meine Kunst erstmals in die Öffentlichkeit gedrungen, und dafür bin ich Heli auf ewig dankbar.



Denn mit diesem Zug hat er mir gezeigt, dass man mich und meine Kunst sieht …, dass man sich für sie interessiert, Potential darin erkennt, sie nutzen und teilen möchte. Ich bin so glücklich darüber, dass Heli damals nicht aufgegeben hat, um mich junges Mädchen davon zu überzeugen, dass ich es schaffen kann.

Seither haben wir uns immer 'mal wieder gesehen und gesprochen, da ich als Dankeschön einen Pass bekommen habe, um kostenlos an den Konzerten von MAERZFELD (und dem anderen Projekt von Heli: Stahlzeit) teilnehmen zu können. Allerdings hat sich das mit dem Beginn meiner Ausbildung schlagartig geändert, welche noch im selben Herbst begonnen hat. Bis hin zum Abschluss hatte ich nur Kopf für meine Lehre … ein anderes Thema. Währenddessen habe ich jedenfalls kaum noch Zeit auf Konzerten verbracht, ohnehin viel wertvolle Musik verpasst und bin auch selber keiner Form von Kunst nachgegangen. 2018 habe ich wieder wirklich Zugang zu meiner Kunst gefunden, sowohl in Form von Worten als auch auf Papier, woraus dann unter anderem „Seelenlast“ entstanden ist.


Wie auch immer! Ich dachte mir, da Heli in mir auf jeden Fall maßgeblich den Mut beeinflusst hat, mit meiner Kunst an die Öffentlichkeit zu gehen, erzähle ich ihm von dem Buch, denn trotz der vielen, vielen vergangenen Jahre, ist er mir noch immer als Kontakt geblieben. In der selben Nachricht habe ich ihn außerdem gefragt, ob er meine Webseite teilen möchte, da die Liebhaber seiner Musik durchaus auch Interesse für mein Buch haben könnten … zumindest in meiner Vorstellung.

Nach acht Jahren ist die Musikgruppe natürlich stark gewachsen, weshalb ich kaum mit einer Antwort gerechnet habe. Aber sie kam … und sie war sehr, sehr schön:

„Sehr gerne. Du hast nach wie vor das beste Cover geliefert. Du musst stolz auf dich sein.“

Das sind Worte, die ein Sensibelchen wie mich natürlich den Tränen nahe bringen. Ich bin noch immer sehr gerührt und unendlich dankbar für das Wertgefühl, das er mit diesen Zeilen in mir ausgelöst hat.

Wir haben anschließend noch ein bisschen hin und her geschrieben, bis mir aufgefallen ist, dass die Sterne an diesem Winterhimmel wirklich besonders gut für mich stehen … Heli wird am 29.12.2022 ganz in meiner Nähe mit Stahlzeit auftreten, und ich habe ihn gefragt, ob wir uns an diesem Tag treffen könnten. Er wäre ebenso erfreut wie ich über ein Wiedersehen und hat meine Frage sofort bejaht! Ich darf ihm außerdem eines meiner Bücher geben, sodass mein Werk erstmals in berühmte Hände gelangen wird … ich bin so aufgeregt und warte voller Vorfreude auf diesen Tag. Mir fehlen die Worte, um zu verdeutlichen, wie gespannt ich auf Helis wertgeschätzte Meinung bin!


In der Zwischenzeit hat er meine Webseite übrigens geteilt, doch das verdient einen separaten Eintrag. Von unserem Treffen werde ich euch natürlich auch Bericht erstatten! Meine Güte … es wird zwar sicher deutlich geworden sein, aber ich muss es nochmals sagen: Ich bin sehr aufgeregt!


Herzlich,

eure Lisa 💛


PS: Da meine Leser beim Wort „Fremdkörper“ eventuell hellhörig werden könnten: Nein, es besteht in keiner Form ein Zusammenhang zu meinem gleichnamigen Gedicht.


PS²: Der „schwarze Schnee“ im Titel des Beitrags hingegen ist ein bewusster Bezug zum Lied der Band, und da wir in diesem Winter wieder zueinander geführt worden sind, empfand ich den Titel mehr als passend! Beim Lesen des Songtextes spüre ich eine ganz besondere Form von Gänsehaut … denn er lässt mich wissen, dass mein Buch in Helis Händen sehr gut aufgehoben sein wird.

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